Die Motivation auf Kur hochzuhalten, stellt sich nur allzu oft als schier unmögliches Unterfangen dar.
Es muss nicht immer das quengelnde Kind oder eine unerwartete Krankheit in Form eines Kurinfektes sein, welche einen ganz schön dicken Strich durch den Kurerfolg ziehen können.
Oft reicht es einfach schon, sich mit den Anforderungen auf Kur, der Entfernung vom eigenen Zuhause oder dem Fehlen einer Bezugsperson überfordert zu fühlen.
Motivation hat viel mit der inneren Einstellung zu tun und lässt sich in den seltensten Fällen von außen zuführen. Halten Sie den Kopf oben, konzentrieren Sie sich auf sich selbst und geben Sie Ihr BESTES.
Los geht's:
1) Finden Sie heraus, was Ihren Motor zum laufen bringt
Es gibt nichts besseres für unsere Motivation als Aufgaben zu erledigen, die wir aus eigenem Antrieb (interner Anreiz) heraus wirklich wollen. Nur diese motivieren uns auch entsprechend langfristig.
Externe Anreize – also Motivation, die wir von außen erhalten - funktionieren zwar ebenfalls, jedoch nur kurzfristig. Das Problem dabei ist, dass die Motivation versiegt, sobald auch die Anreize weg sind.
Ein einfaches Beispiel hierfür ist Geld. So lange Sie Lohn verdienen, arbeiten Sie gerne. Nun fragen Sie einmal Ihre Motivation wie sich die Lage verändert, sobald Sie keinen Lohn mehr erhalten.
Sich von innen heraus zu motivieren ist im Gegensatz zu externen Anreizen gar nicht mal so einfach, definitiv aber die erstrebenswerte Variante.
Stellen Sie sich folgende einfache Fragen:
- Was motiviert Sie besonders?
- Welche Zutaten braucht es, damit Sie motiviert - "am Ball" - bleiben?
- Was genau ist es, was Ihr Interesse weckt, Sie packt und nicht mehr loslässt?
- Gibt es eventuell Sachen, die Sie schon immer einmal ausprobieren wollten und noch nicht die richtige Zeit dazu gefunden haben?
Jeder Einzelne von uns lässt sich auf seine ganz individuelle Art motivieren oder demotivieren.
Nutzen Sie dieses Wissen und Sie werden täglich entsprechend höher motiviert sein.
2) Werfen Sie über Bord, was sie innerlich hemmt
Falls Sie feststellen, daß Ihre eigenen Erwartungen nicht exakt getroffen wurden und auf Kur nicht alles genau so ist, wie Sie es sich vorher ausgemalt haben, dann ist das noch lange kein Grund zu glauben, dass alles deswegen doof ist.
Je mehr Sie sich über vielleicht unwichtige Punkte den Kopf zerbrechen, desto mehr hemmt das Ihre positive Entwicklung in Richtung Kurerfolg.
Die wichtigste Frage, die Sie sich stellen sollten, lautet: „Warum habe ich mich überhaupt entschieden auf Kur zu gehen?“
Dahinter steckt mit Sicherheit ein Grund, der wesentlich wichtiger ist, als alles, was Ihnen gerade den Tag vermiest.
Wenn Sie es wirklich wollen, können Sie Ihre Situation deutlich verbessern, indem Sie ihre negativen Gedanken so gut es geht aus Ihrem Kopf verbannen.
Ziehen Sie sich so viel Positives wie nur irgendwie möglich aus Ihrem Kuraufenthalt heraus. Werfen Sie über Bord was Sie wirklich hemmt und machen Sie Ihre Kur zur besten Kur der Welt!
3) Geben Sie sich Konkrete Ziele vor
Sollten Sie auf Kur gegangen sein, OHNE genau zu wissen, welche Ziele Sie persönlich damit verfolgen, dann stellen Sie sich folgenden Sachverhalt vor:
"Sie möchten ein Zugticket kaufen und wissen selber aber nicht, wohin Sie gerne fahren möchten."
Glauben Sie wirklich, daß die Person am Ticketschalter Ihnen ein passendes Ticket verkaufen kann?
Exakt das gleiche Spiel finden Sie in der Kureinrichtung vor: Egal wie gut das Therapeutenteam vor Ort auch sein mag, mehr als Ihnen Wege aufzuzeigen, können auch diese nicht.
Wohin Sie letztendlich fahren wollen (um beim Zugbeispiel zu bleiben), können Sie nur selber entscheiden.
Deswegen ist es ungemein wichtig, daß Sie bereits vorher die Richtung (Ihr Ziel) kennen!
Ziele bewegen jeden von uns zum Handeln. Sowohl jetzt, wie auch in Zukunft. Also schreiben Sie sich Ihre Ziele unbedingt konkret auf, am besten schon einige Zeit vor Ihrer Kur.
Entscheiden Sie sich bewusst und eindeutig dafür, alles zu unternehmen, diese Ziele unbedingt zu erreichen.
4) Fordern sie aktiv feedback
Wer kennt das nicht: Man rackert sich auf Arbeit den Hintern ab und keine Seele klopft einem auf die Schulter oder sagt, daß man die Sache gut gemacht hat.
Klar, in Deutschland gilt ja bekanntermaßen das Prinzip: „Niemand sagt etwas dazu = Lob“.
Sehr schlecht nur, wenn man bedenkt, daß Motivationsprobleme meistens genau dann auftreten, wenn wir die Auswirkungen unseres Handelns nicht richtig einschätzen können.
Ergo: Ohne Feedback kommt schnell Frust auf. Wie soll man denn auch so herausfinden können, ob man sich in die richtige Richtung bewegt? Wie soll man seine eigenen Stärken und Schwächen richtig abgrenzen und sich weiterentwickeln können, wenn man ohne Erfolgskontrolle sozusagen im luftleeren Raum agiert?
Stellen Sie Ihren Therapeuten, Ärzten, Freunden auf Kur gezielt Fragen, wie deren ehrliche Einschätzung von Ihnen ist.
Je hochwertiger das Feedback, umso genauer wird das „Fremdbild“ von Ihnen und umso besser können Sie sich selber, Ihre Stärken und Ihre Schwächen einschätzen.
5) Sehen Sie Offenheit nicht als kritik an
Viele Menschen verwechseln Offenheit, also die ehrlichste Form einer Rückmeldung, immer gleich mit Kritik. Dabei ist Offenheit das beste Mittel, um qualitativ hochwertiges Feedback zu bekommen.
Ob die Rückmeldung an sich positiv oder negativ ist, ist nicht ausschlaggebend. Wichtig ist, daß man seinem Gegenüber sagen kann, was einem stört, wie auch, daß man selber solches Feedback annehmen kann.
Mit Sicherheit erscheint es nicht immer einfach. Aber die besten Ansatzpunkte für Ihr zukünftiges Handeln erhalten Sie, wenn Sie Feedback grundsätzlich erst einmal gänzlich neutral sehen und keinesfalls persönlich nehmen.
Wie Sie das motivieren soll?
Falls Sie sich jemals mit Winterspeck schon einmal in Ihren Bikini, Badeanzug oder die Badehose gezwängt und Ihren Partner nach seiner ehrlichen Meinung gefragt haben, wissen Sie, wie motivierend sich das auf sportliche Aktivitäten oder geregeltes Essen auswirken kann.
6) Motivation durch belohnung
Sich selbst zu belohnen ist eine einfache Möglichkeit, die eigene Motivation hochzuhalten.
Finden Sie Sachen, die Sie gerne haben oder tun würden und stellen sich diese für erfüllte Aufgaben in Aussicht.
Dies muss nicht mal etwas teures oder großes sein. Manchmal reicht es schon aus sich zu sagen “wenn ich meinen Sportkurs diese Woche durchziehe, gönne ich mir ein Stück Sahnetorte”.
Auch wenn das etwas kontraproduktiv erscheinen mag, ist es vielleicht genau der Ansatz, um Sie überhaupt dazu zu bringen, motiviert bei der Sache zu bleiben und durchzuhalten.
7) Kurende als künstlicher Zeitdruck
Kennen Sie das von sich selbst oder aus Ihrem Umfeld, daß man den Hintern erst hochbekommt, wenn der Hut bereits brennt?
Viele Menschen lassen sich durch eine Deadline nicht nur motivieren, sondern brauchen diese auch, um überhaupt erst in die Gänge zu kommen.
Je größer der Termindruck wird, desto zielgerichteter und konzentrierter arbeiten sie.
Die Kur mit ihren 21 Tagen eignet sich doch perfekt dafür, sich selber eine Deadline für seine gesteckten Ziele zu setzen.
Wichtig: Die Ziele an sich müssen realistisch eingeschätzt werden und auch erfüllbar sein. Seien Sie in dieser Hinsicht ehrlich mit Ihnen selbst.
8) Ein Zeitplan für ihren aktuellen tag
Zeitpläne können einen wahren Motivationsboost auslösen. Sobald man sieht, was konkret vor einem liegt, ist es viel einfacher, überhaupt in den Tag zu starten.
Wie gut daß es auf Kur bereits den Therapieplan gibt. Ergänzen Sie diesen für sich mit Aufgaben, welche Sie an diesem Tag noch erledigen wollen.
Gegebenenfalls notieren Sie sich auch noch wie viel Zeit Sie dafür höchstenfalls benötigen und welche Belohnungen Sie sich für besondere Aufgaben geben möchten (siehe Punkt 6).
Streichen Sie sich alle erfüllten Aufgaben durch und genießen Sie das großartige Gefühl, wenn Sie Abends sehen können, welche Aufgaben Sie den ganzen Tag über geschafft haben?
9) Bauen sie systematisch fähigkeiten auf
Haben Sie das Gefühl, Sie werden von den Anforderungen und Maßnahmen auf Kur erschlagen?
Denken Sie immer daran: Die Notwendigkeit einer Veränderung in Ihrem Leben ist der Grund, warum Sie überhaupt auf Kur gegangen sind.
Also keine Panik: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Keiner erwartet, daß Sie Ihr Leben von einer Sekunde zur anderen komplett umkrempeln oder Ihr Verhalten schlagartig ändern können.
Ihr Erfolg kommt mit der Zeit. Erweitern Sie Ihre Fähigkeiten Schritt für Schritt, bis Sie Ihr Ziel erreicht haben.
10) Das System der kleinen Schritte
Wie oft haben Sie sich schon gedacht „andere können das vielleicht, aber ich schaffe das niemals“?
Oft lassen wir uns schon allein deshalb demotivieren, weil wir uns zu große Ziele vornehmen. Dabei müsste eigentlich jedem klar sein: „Jemand der noch nie Ski gefahren ist, wird auch keine Rennstrecke bewältigen können.
Das heisst aber nicht, daß diese Person nicht einen kleinen Schwung machen kann. Und noch einen. Und noch einen.
Teile Sie Ihre Ziele in kleinere und einfachere Schritte auf. Diese sind viel leichter und schneller zu bewältigen und verhindern zudem, daß Ihre Motivation auf Kur abnimmt.
11) Visualisierung Teil I
Um seinen Zielen konstant nachgehen zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, sie nicht aus den Augen zu verlieren.
Schreiben Sie sich Ihre Ziele auf kleine Zettel (z.B. Post It‘s) auf. Notieren Sie sich ebenfalls Ihren Meilensteine, wie Sie Ihre Ziele erreichen wollen.
Hängen Sie Ihre Ziele anschließend gut sichtbar in Augenhöhe auf, so daß Sie sie gar nicht aus den Augen verlieren können.
Das spornt an und hält die Motivation hoch.
12) Visualisierung Teil II
Sich Ziele zu visualisieren klappt nicht nur mit Zetteln an der Wand, sondern ebenfalls vor dem geistigen Auge.
Sich für eine Aufgabe motivieren können Sie ebenfalls, wenn Sie sich vorstellen, wie Sie die Aufgabe voller Tatendrang erledigen und wie stolz Sie anschließend sein werden.
Stellen Sie sich zudem zugleich die möglichen Hindernisse vor, die zwischen Ihnen und der Durchführung Ihrer Aufgabe liegen.
Zusammen ergeben beide Faktoren einen Fahrplan in Ihrem Kopf, der ähnlich wirkt, wie bei Punkt 8.
Wenn Sie wissen, was auf Sie zukommt, streben sie mit maximaler Motivation Ihrem Ziel entgegen.
13) Eigenlob stinkt keinesfalls
Wie in Punkt 4 besprochen sind wir nicht nur wenig motiviert, wenn wir nicht ausreichend Anerkennung bekommen. Wir können auch nicht erwarten, dass uns ständig jemand lobend auf die Schulter klopft.
Es steht jedoch nirgends geschrieben, daß es verboten ist, sich selbst zu loben.
Also auf was warten Sie noch? Genießen Sie es ruhig, wenn Sie eine für Sie besondere Aufgabe abgeschlossen haben. Gehen Sie raus, feiern Sie und loben Sie sich selbst.
Baden Sie in dem positiven Gefühl und nehmen Sie den Schwung mit. Die nächste Aufgabe steht bestimmt schon vor Ihrer Tür.
14) Akzeptieren Sie die emotionale Achterbahn
Falls Sie das Gefühl haben, Sie lesen diese 15 Punkte und würden in Zukunft nur noch hochmotiviert Ihres Weges gehen: Leider NEIN!
Sie werden laufen, Sie werden fallen. Sie werden aufs Ziel zulaufen und dennoch falsch abbiegen.
Akzeptieren Sie, daß nicht jede Aufgabe gleich leicht oder schwer ist. Sie werden in einer Minute Frust schieben, nur um in der nächsten Minute die Lösung gefunden zu haben.
Was manchmal als Irrweg erscheint, war oft genug nur ein kleiner Umweg, der letztendlich doch noch zum Ziel geführt hat.
15) Es auch mal gut sein lassen
Es gibt manchmal Tage, an denen man sich durch nichts aufraffen kann. Kommt vor und ist auch nicht wirklich tragisch.
Wollen Sie sich wirklich stundenlang quälen, um dann doch nichts zu erreichen? Lassen Sie es an einem solchen Tag einfach gut sein und erlauben Sie sich eine Auszeit.
Kein schlechtes Gewissen und keine Vorwürfe.
Nutzen Sie den Tag um sich zu entspannen, sich etwas Gutes zu tun und fit für den darauffolgenden Tag zu sein.
Fazit:
Wenn man auf etwas keinesfalls verzichten kann, dann auf genügend Motivation auf Kur.
Denken Sie stets positiv und haben Sie Ihre Ziele klar vor Augen, dann steht einer gelungenen Kur nichts mehr im Wege.
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